Optimale Bestellmenge
Erfahre, wie du die optimale Bestellmenge für dein Unternehmen berechnen kannst. Mit unserer einfachen Formel und klaren Definition wirst du in der Lage sein, deine Bestellkosten zu minimieren und gleichzeitig deine Lagerbestände zu optimieren.
Inhaltsangabe
- Optimale Bestellmenge – Definition
- Optimale Bestellmenge – Einflussfaktoren im Überblick
- Optimale Bestellmenge berechnen
- Berechnung der optimalen Bestellmenge mit der Andler-Formel
- Die Nachhaltigkeit bei der optimalen Bestellmenge
- Häufig gestellte Fragen zu der optimalen Bestellmenge
Optimale Bestellmenge – Definition
Die optimale Bestellmenge ist die Menge an Waren, die ein Unternehmen bestellen sollte, um die Kosten für Lagerhaltung und Bestellungen zu minimieren. Diese Menge hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie z.B. dem Einstandspreis, den Bestellkosten, Lagerkosten, der Häufigkeit von Bestellungen und der Verfügbarkeit von Produkten. Eine optimale Bestellmenge zu bestimmen, ermöglicht es einem Unternehmen, die Kosten zu minimieren und gleichzeitig eine ausreichende Versorgung mit Produkten sicherzustellen.
Optimale Bestellmenge – Einflussfaktoren im Überblick
Im Folgenden haben wir dir die Einflussfaktoren in Form einer Liste aufgeschrieben und sind auf jeden Punkt kurz eingegangen.
- Personalkosten: Diese beziehen sich auf die Kosten für das Personal, das für die Lagerhaltung und Bestellungen verantwortlich ist. Höhere Personalkosten bedeutet in der Regel auch höhere Kosten für Lagerhaltung und Bestellungen.
- Art der Finanzierung des Lagerbestands: Die Art der Finanzierung beeinflusst die Kosten für die Lagerhaltung. Eine Finanzierung mit Eigenkapital führt zu niedrigeren Kosten als eine Finanzierung durch Fremdkapital.
- Lagerhaltung: Die Kosten für die Lagerhaltung beziehen sich auf die Kosten für den Platzbedarf, die Lagerung und die Sicherung der Waren. Je höher die Kosten für die Lagerhaltung sind, desto höher ist auch die optimale Bestellmenge.
- Jahresabsatz: Der Jahresabsatz gibt an, wie viele Einheiten eines Produkts im Laufe eines Jahres verkauft werden. Ein höherer Jahresabsatz erfordert in der Regel auch eine höhere Bestellmenge.
- Lieferdauer: Die Lieferdauer beeinflusst die Häufigkeit der Bestellungen. Je länger die Lieferdauer ist, desto seltener müssen Bestellungen aufgegeben werden und desto höher kann die optimale Bestellmenge sein.
- Einkaufspreise: Einkaufspreise beeinflussen die Kosten der Bestellungen. Je höher die Einkaufspreise sind, desto höher sind auch die Kosten für die Bestellungen und desto niedriger ist die optimale Bestellmenge.
- Mengenrabatte: Mengenrabatte sind Preisnachlässe, die von Lieferanten für größere Bestellmengen gewährt werden. Diese Rabatte können dazu führen, dass es sich für ein Unternehmen lohnt, größere Bestellmengen zu tätigen, um Kosten zu sparen.
- Einstandspreis: Der Einstandspreis ist ein wichtiger Faktor bei der Bestimmung der optimalen Bestellmenge, da es die Kosten für die Lagerhaltung und die Kosten für die Bestellung beeinflusst. Ein niedriger Einstandspreis kann dazu beitragen, die Kosten zu minimieren und den Gewinn zu maximieren. Es ist wichtig zu beachten, dass der Einstandspreis nicht nur von dem Preis des Lieferanten abhängt, sondern auch von der Menge, die bestellt wird und eventuellen Rabatten.
Optimale Bestellmenge berechnen
Der Lagerhaltungskostensatz ist ein bedeutender Indikator, um die optimale Bestellmenge festzustellen. Man berechnet die optimale Bestellmenge, um die Kosten für Lagerhaltung und Bestellungen zu minimieren. Eine zu hohe Bestellmenge führt zu höheren Kosten für Lagerhaltung und eine zu niedrige Bestellmenge kann dazu führen, dass es zu Lagerbestandsengpässen kommt. Durch die Berechnung der optimalen Bestellmenge kann ein Unternehmen sicherstellen, dass die Kosten für Lagerhaltung und Bestellungen so gering wie möglich sind, und gleichzeitig eine ausreichende Versorgung mit Produkten sichergestellt wird.
Untenstehend geben wir dir die vier Schritte zur Berechnung der Bestellmenge mit an die Hand.
- Bestellmenge berechnen: Die Bestellmenge wird anhand der durchschnittlichen Verbrauchsmenge der Produkte und der Lieferzeiten berechnet. Dies gibt an, wie oft und in welcher Menge ein Unternehmen bestellen muss, um eine ausreichende Versorgung sicherzustellen.
- Bestellkosten berechnen: Die Bestellkosten beziehen sich auf die Kosten, die bei jeder Bestellung entstehen, wie z.B. Transportkosten und Bearbeitungskosten. Diese Kosten sollten so gering wie möglich gehalten werden, um die Kosten insgesamt zu minimieren.
- Lagerhaltungskosten berechnen: Lagerhaltungskosten ist ein wichtiger Faktor bei der Bestimmung der optimalen Bestellmenge, da die Lagerhaltungskosten die Kosten für das Aufbewahren des Produkts im Lager beinhalten. Dazu gehören Kosten wie Lagermiete, Versicherung, Lagerpersonal, Wartungskosten und Kosten für Inventur und Bestandskontrolle.Ein hoher Lagerbestand kann zu höheren Lagerkosten führen und umgekehrt. Sie sind ein wichtiger Faktor bei der Bestimmung der optimalen Bestellmenge, da sie einen signifikanten Anteil an den Gesamtkosten ausmachen können
- Gesamtmenge berechnen: Die Gesamtmenge bezieht sich auf die Summe aus Bestellmenge und Lagermenge. Dies gibt an, wie viele Produkte insgesamt verfügbar sein sollten, um eine ausreichende Versorgung sicherzustellen und die Kosten zu minimieren.
- Gesamtkosten: Die Gesamtkosten beziehen sich auf alle Kosten, die im Zusammenhang mit der Bestellmenge entstehen, wie z.B. Bestellkosten, Lagerhaltungskosten und Kosten für fehlende Artikel (Nachbestellungen). Um die optimale Bestellmenge zu bestimmen, müssen diese Kosten analysiert und gegeneinander abgewogen werden, um die Kosten insgesamt so gering wie möglich zu halten.
Berechnung der optimalen Bestellmenge mit der Andler-Formel
Um die optimale Bestellmenge zu bestimmen, können wir die Gesamtkosten-Formel ableiten und sie gleich 0 setzen. Diese Methode ist auch als Andler Formel oder Andlersche Formel bekannt und basiert auf den folgenden Faktoren: Durchschnittlicher Verbrauch, Bestellkosten, Lagerkosten und Lieferzeit. Die Andler-Formel kann dazu verwendet werden, den Zielkonflikt zwischen den minimalen Kosten für die Bestellung von Waren und den minimalen Lagerkosten aufzulösen. Die Andler-Formel lautet wie folgt:
Q= √2*Jahresbedarf*Bestellkosten/Produktwert * Lagerkostensatz
Die Andler Formel besagt, dass die optimale Bestellmenge q, durch die Multiplikation von dem Jahresbedarf mit den Bestellkosten mal zwei, geteilt durch den Produktwert mal dem Lagerkostensatz, errechnet werden kann, indem man die Wurzel dieser Berechnung zieht.
Auch kannst du, nachdem die optimale Bestellmenge ermittelt wurde, den optimalen Bestellzeitpunkt/ die optimale Bestellhäufigkeit mithilfe der optimalen Bestellmenge einfach berechnen. Die Formel für die optimale Bestellhäufigkeit sieht wie folgt aus:
Optimale Bestellhäufigkeit = Jahresbedarf f / optimale Bestellmenge.
Diese Formel ist ziemlich einfach, da du nur den Jahresbedarf durch die optimale Bestellmenge, welche du bereits ermittelt hast, teilen musst. Dadurch weißt du dann, wie häufig du bestimmte Produkte im Jahr bestellen musst.
Vorteile:
- Berücksichtigt sowohl die Bestellkosten als auch die Lagerhaltungskosten
- Einfach zu berechnen
- Geeignet für Unternehmen mit regelmäßigem und vorhersehbarem Verbrauch
Nachteile:
- Berücksichtigt nicht die Möglichkeit von Mengenrabatten
- Nicht geeignet für Unternehmen mit unsicheren oder stark schwankenden Absatzmengen
- Nicht berücksichtigt die Kosten der Lagerbestandsengpässe
Die Andler-Formel ist nur eine von vielen Methoden zur Berechnung der optimalen Bestellmenge. Je nach Unternehmen oder Produkt, kann es andere Methoden oder Formeln geben, die besser geeignet sind. Es ist wichtig, die individuellen Anforderungen des Unternehmens und die Eigenschaften des Produkts zu berücksichtigen, bevor man eine Methode auswählt und anwendet.
Berechnung der optimalen Bestellmenge: Grafische Lösung
Die grafische Lösung der optimalen Bestellmenge ermöglicht es, die optimale Bestellmenge visuell darzustellen. Es handelt sich dabei um eine Methode, bei der die Kosten für Lagerhaltung und Bestellungen in Abhängigkeit von der Bestellmenge graphisch dargestellt werden. Das Ziel ist es, den Punkt zu finden, an dem die Kosten für Lagerhaltung und Bestellungen am geringsten sind. Um dies zu erreichen, werden die Kosten für Lagerhaltung und Bestellungen in Abhängigkeit von der Bestellmenge aufgetragen und die Kostenkurve erstellt. Anschließend wird die Stelle auf der Kostenkurve gesucht, an der die Summe aus den Lager- und Bestellkosten am geringsten ist. Dieser Punkt gibt die optimale Bestellmenge an.
Die grafische Lösung ist besonders nützlich, wenn die Kosten für Lagerhaltung und Bestellungen nicht linear sind und es schwierig ist, die optimale Bestellmenge mit einer algebraischen Formel zu berechnen. Es ist eine visuelle Methode, die es ermöglicht, die Kostenabhängigkeit von der Bestellmenge direkt zu erkennen und die optimale Bestellmenge zu bestimmen.
Berechnung der optimalen Bestellmenge: Tabellarische Lösung
Bei der tabellarischen Lösung stellt man die optimale Bestellmenge anhand einer Tabelle dar, bei der die Kosten für Lagerhaltung und Bestellungen in Abhängigkeit von der Bestellmenge aufgelistet werden. Das Ziel ist es, den Punkt zu finden, an dem die Kosten für Lagerhaltung und Bestellungen am geringsten sind. Um dies zu erreichen, werden die Kosten für Lagerhaltung und Bestellungen für verschiedene Bestellmengen berechnet und in einer Tabelle aufgelistet. Anschließend wird die Stelle in der Tabelle gesucht, an der die Summe aus den Lager- und Bestellkosten am geringsten ist. Dieser Wert gibt die optimale Bestellmenge an.
Die tabellarische Lösung ist besonders nützlich, wenn es um den Vergleich von verschiedenen Szenarien geht, da es eine einfache Methode ist, um die verschiedenen Optionen übersichtlich darzustellen. Es ist auch eine schnelle Methode, die es ermöglicht, die optimale Bestellmenge schnell zu bestimmen, ohne eine komplexe Berechnung durchführen zu müssen.
Im folgenden geben wir dir ein Beispiel, wie so eine tabellarische Lösung aussehen könnte:
Stell dir vor du bist ein Produzent für Klamotten. Du kaufst die Stoffe für die Klamotten bei einem lokalen Händler ein. Dein Bezugspreis liegt bei 15 Euro pro Stück (Stoff). Dein Jahresbedarf beträgt 15.000 Stück und deine Bestellkosten liegen bei 250 Euro pro Bestellung. Wir setzen den Lagerkostensatz auf 2% fest.
Wie du aus der Tabelle erkennen kannst, ist die Wahl einer Bestellmenge von 2.500 Stoffen pro Bestellung die kosteneffizienteste Option. Mit dieser Bestellmenge müsstest du zwei mal jährlich bestellen, wobei die Bestellkosten bei 500 Euro pro Bestellung liegen würden. Da du dabei immer einen durchschnittlichen Lagerbestand von 1.250 Stoffen hast, entstehen Lagerkosten in Höhe von 375 Euro. Diese Bestellmenge ermöglicht es, die Gesamtkosten auf ein Minimum von 875 Euro zu halten, im Vergleich zu den anderen möglichen Bestellmengen.
Die Nachhaltigkeit bei der optimalen Bestellmenge
Die Nachhaltigkeit ist in der heutigen Geschäftswelt von großer Bedeutung, insbesondere in Bezug auf die Bestellmenge von Produkten. Eine optimale Bestellmenge ist diejenige, die sowohl die Umweltbelastungen minimiert als auch die Qualität der Produkte sicherstellt.
Eines der Probleme bei der Bestellmenge ist die Überbestellung. Dies kann dazu führen, dass Unternehmen hohe Mengen von Produkten kaufen, als sie tatsächlich benötigen. Dies führt nicht nur zu einer Verschwendung von Ressourcen, sondern auch zu zusätzlichen Umweltbelastungen durch den Transport und die Lagerung der überschüssigen Produkte.
Ein weiteres Problem ist die Unterbestellung. Diese kann dazu führen, dass Unternehmen zu geringe Mengen von Produkten kaufen, um ihre Nachfrage zu decken. Das kann zu Lieferengpässen und Qualitätsproblemen führen, da die Produkte schnell ausverkauft sind und nicht rechtzeitig ersetzt werden können.
Um solche Probleme zu vermeiden, ist es wichtig, die Nachfrage genau zu prognostizieren und die Bestellmenge entsprechend anzupassen. Unternehmen sollten auch sicherstellen, dass sie ihre Lieferanten sorgfältig auswählen und dass diese nachhaltigen Praktiken und hohe Qualitätsstandards einhalten.
Rücknahme und Recycling von Produkten
Eine Möglichkeit die Nachhaltigkeit bei der Bestellmenge zu erhöhen, ist es sicherzustellen, dass Produkte leicht recycelt oder zurückgenommen werden können, um die Ressourcenverschwendung zu reduzieren.
Abschließend muss man sagen, dass die Nachhaltigkeit bei der optimalen Bestellmenge ein komplexes Thema ist, das sowohl die Umweltbelastungen als auch die Qualität der Produkte berücksichtigt. Durch eine sorgfältige Prognose der Nachfrage, die Auswahl von Lieferanten mit nachhaltigen Praktiken und die Möglichkeit von Rücknahme und Recycling von Produkten, kann man dazu beitragen, dass Unternehmen eine optimale Bestellmenge erreichen.
Häufig gestellte Fragen zu der optimalen Bestellmenge
Warum wird die optimale Bestellmenge berechnet?
Der Lagerhaltungskostensatz ist ein bedeutender Indikator, um die optimale Bestellmenge festzustellen. Die optimale Bestellmenge wird berechnet, um die Kosten für Bestellungen, Lagerung und fehlende Artikel zu minimieren. Dies erfolgt durch die Berücksichtigung von Faktoren wie Lagerkosten, Bestellkosten und Lagerhaltungskostensatz. Die optimale Bestellmenge hilft dabei, die Kosten so gering wie möglich zu halten und den Gewinn zu maximieren.
Welche Lösungswege gibt es für die Berechnung der optimalen Bestellmenge?
Du kannst die optimale Bestellmenge mit der Andlerschen-Formel ausrechnen, welche wie folgt lautet: Q= √2*Jahresbedarf*Bestellkosten/Produktwert*Lagerkostensatz
Die Andler Formel besagt, dass die optimale Bestellmenge q, durch die Multiplikation von dem Jahresbedarf mit den Bestellkosten mal zwei, geteilt durch den Produktwert mal dem Lagerkostensatz, errechnet werden kann, indem man die Wurzel dieser Berechnung zieht.
Welche Faktoren haben Einfluss auf die optimale Bestellmenge?
Faktoren die Einfluss auf die optimale Bestellmenge haben sind die Nachfrage, die Bestellkosten, die Lagerkosten und die Kosten für die Verschwendung.