Zuletzt aktualisiert am 22.06.2023

Zahlungsmöglichkeiten – Welche Zahlungsarten gibt es?

FastBill Redaktion
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Unternehmertum, Finanzen und Buchhaltung
Zahlungsmöglichkeiten – Welche Zahlungsarten gibt es?

Zusammenfassung

In diesem Beitrag erfährst du, welche Zahlungsmöglichkeiten es gibt, wie beliebt sie bei Kunden sind und was sie dich kosten. Alle Vor- und Nachteile auf einen Blick!
10 Minuten Lesezeit

Was du erfährst

  • Welche klassichen Zahlungsmethoden es gibt
  • Welche bargeldlosen Zahlungsmethoden es gibt
  • Was dich die verschiedenen Bezahlmöglichkeiten kosten
  • Welche Vor- und Nachteile die Bezahlmöglichkeiten mit sich bringen

Egal, ob im Onlineshop oder im Geschäft – mittlerweile gibt es eine Vielzahl von Zahlungsmöglichkeiten. Doch welche Zahlungsoptionen sind am beliebtesten, welche Vor- und Nachteile haben sie und was kosten die verschiedenen Bezahlmöglichkeiten? Die Antworten findest du hier.

Inhaltsangabe

  1. Was sind die beliebtesten Zahlungsarten?
  2. Vorteile und Nachteile der beliebtesten Zahlungsarte
  3. Klassische Zahlungsmethoden
  4. Bargeldlose Zahlungsmethoden
  5. Gebühren für Zahlungsmethoden
  6. Häufig gestellte Fragen zu Zahlungsmöglichkeiten

Was sind die beliebtesten Zahlungsarten?

Beim Online-Shopping ist in Deutschland immer noch der Kauf auf Rechnung am beliebtesten, gefolgt von PayPal, das nun fast gleichauf liegt. Das hat die Studie „Online-Payment 2022“ ergeben. Demnach wurden im Jahr 2021 28,3 % der Online-Käufe per Rechnung bezahlt, 2,1 % weniger als im Vorjahr. Mit 28,2 % lag PayPal nur knapp dahinter und erzielte einen Zuwachs von 3,4 %.

Die beliebtesten Bezahlsysteme im Onlinehandel (Stand: 2021) sind also:

  • Kauf auf Rechnung: 28,3 %
  • PayPal: 28,2 %
  • Lastschrift/Bankeinzug: 17,4 %
  • Kreditkarten: 11,4 %

Bezieht man den stationären Handel mit ein, ergibt sich dieses Bild:

  • Girocard: 34,7
  • Barzahlung: 31,5
  • Kreditkarte: 9,5
  • Bankeinzug/Lastschrift: 8,2

Vorteile und Nachteile der beliebtesten Zahlungsarten

Egal, ob du einen Onlinehandel betreibst und/oder deine Ware stationär verkaufst, du stehst zwangsläufig vor der Frage, welche Zahlungsoptionen du anbietest. Neben der Beliebtheit bei den Kunden spielt dabei auch eine Rolle, welche Vor- und Nachteile die Zahlungsart für dich als Verkäufer hat. Dazu gehören beispielsweise das Risiko für Kaufabbrüche während des Bestellvorgangs, das Risiko für Zahlungsausfälle oder die Kosten.

Im Folgenden geben wir dir eine Tabelle mit an die Hand, welche dir einen Überblick über die verschiedenen Zahlungsweisen und ihre Vor- und Nachteile verschafft.

Zahlungsart Vorteile Nachteile
Kauf auf Rechnung Extrem beliebt, hoher Kaufanreiz Hohes Risiko für Zahlungsausfälle
PayPal Extrem beliebt Gebühren
Lastschrift/Bankeinzug Unkompliziert und kostengünstig Gefahr von Rücklastschriften
Girocard Beliebt, unkompliziert Kosten für Kartenterminal + Transaktions- und Servicegebühren
Kreditkarte Beliebt, unkompliziert Gefahr von Kreditkartenbetrug, Gebühren
Barzahlung Schnell, sicher, ohne weitergabe von Bankdaten Risiko von Falschgeld, unpraktisch (Verwahrung)

 

Klassische Zahlungsmethoden

Zu den klassischen Zahlungsmethoden gehören die Barzahlung, die Zahlung auf Rechnung sowie Zahlungen per Lastschrift und Vorkasse bzw. Nachnahme. Während die beiden ersten zu den beliebtesten Zahlungsmitteln gehören, verliert vor allem die Zahlung per Nachnahme an Bedeutung.

Barzahlung

Im direkten Kontakt zwischen Käufer und Verkäufer, sprich bei der Bezahlung im Geschäft oder Laden, setzen die Deutschen immer noch häufig auf Bargeld. In einer Umfrage der Deutschen Bundesbank gaben die Befragten an, dass sie insgesamt 58 % ihrer Waren und Dienstleistungen bar bezahlt haben.

Zwar hat die Corona-Pandemie dazu beigetragen, dass Bargeld weniger über den Ladentisch wandert (im Jahr 2017 waren es noch 74 %), trotzdem ist die Barzahlung nach wie vor beliebt. Kunden schätzen dabei vor allem, dass diese Zahlungsweise ohne Weitergabe von Daten, wie Bankdaten oder Kreditkartendaten, auskommt. Auch für dich als Unternehmer liegt der Vorteil im wahrsten Sinne des Wortes auf der Hand: Du hast das Geld sofort in der Tasche und damit kein Risiko für einen Zahlungsausfall.

Zahlung per Lastschrift

Das Lastschriftverfahren ist vor allem für wiederkehrende Zahlungen wie Abos eine beliebte Bezahlmethode. Aber auch Einmalzahlungen sind mit dem Lastschriftverfahren möglich. Bei dieser Bezahlmethode müssen Kunden ihre Bankdaten an den Verkäufer übermitteln. Die Zahlungsabwicklung ist für dich praktisch: Durch die Einzugsermächtigung deines Kunden darfst du automatisch zum Fälligkeitstag den Rechnungsbetrag von dessen Konto einziehen.

Der Nachteil dieser Zahlungsabwicklung ist allerdings, dass im Zuge der Abbuchung nicht geprüft wird, ob das Konto auch wirklich gedeckt ist. Es besteht also die Gefahr einer Rücklastschrift und damit eines Zahlungsausfalls. Allerdings ist das Risiko bei dieser Zahlungsabwicklung nicht so hoch wie beim Rechnungskauf.

Zahlung auf Rechnung

Das beliebteste und kundenfreundlichste Zahlungsmittel ist der Kauf auf Rechnung. Für deine Kunden bietet diese Zahlungsmethode nur Vorteile: Die Abbuchung des Betrags findet nicht direkt statt, sie erhalten ihre Ware sofort und können diese in aller Ruhe prüfen.

Für dich als Verkäufer bedeutet die Zahlung auf Rechnung allerdings ein hohes Risiko – denn du gibst deine Ware aus der Hand, ohne das Geld auf dem Konto zu haben. Es kann also sein, dass du deinem Geld hinterherjagen musst und weitere Kosten für Mahnungen und Inkasso auf dich zukommen.

Zahlung per Vorkasse oder Nachnahme

Zahlungen per Vorkasse oder Nachnahme haben heutzutage an Bedeutung verloren. Nur noch 0,7 % betrug der Anteil der Vorkasse als Zahlungsart am Umsatz des deutschen E-Commerce 2021. Bezahlung per Vorkasse bedeutet, dass du eine Überweisung vornimmst, bevor dein Artikel versendet wird. Für den Verkäufer ist es schade, dass diese Zahlungsmethode kaum noch verwendet wird, denn Vorkasse gehört zu den sichersten Zahlungsweisen, birgt kein Ausfallrisiko und ist kostenlos.

Bei der Zahlung per Nachnahme nimmt der Kunde die Ware an der Haustür entgegen oder holt sie bei der Post ab und bezahlt dort die Rechnung. Auch diese Zahlungsmethode wird kaum mehr verwendet. Für deinen Kunden ist diese Zahlungsmethode umständlich, da er zu Hause sein muss und der Postbote das Paket nicht beim Nachbarn abliefern kann. Wenn du Ware per Nachnahme versendest, fallen für dich Nachnahmegebühren an, die du auch bezahlen musst, wenn dein Kunde das Paket nicht annimmt.

Bargeldlose Zahlungsmethoden

Die bargeldlosen Zahlungsmethoden sind auf dem Vormarsch. Zwar hängen die Deutschen noch an ihrem Bargeld, allerdings gaben bei der Umfrage der Deutschen Bundesbank vier von zehn Befragten an, dass sie bargeldlose Zahlungsmittel bevorzugen. Auch die Corona-Pandemie hat den bargeldlosen Zahlungsmethoden Auftrieb gegeben, was aber auch daran liegt, dass mehr im Internet eingekauft wurde. Zu den bargeldlosen Zahlungsmitteln gehören Kreditkarte, EC-Karte, die Zahlung per Smartphone und Zahlungsdienstleister wie PayPal oder Klarna.

Zahlung mit Kreditkarte

Im E-Commerce wird die Kreditkarte als Zahlungsmittel immer beliebter. Für Händler hat sie den Vorteil, dass Kunden ihr Geld nicht so einfach wieder zurückbuchen können. Allerdings fallen für Händler, die diese Zahlungsmethode anbieten, Gebühren an. Wenn du deinen Kunden Kreditkartenzahlung ermöglichen willst, lohnt sich ein Anbietervergleich. Denn die Kosten können teils stark variieren.

Was die Sicherheit angeht, hat sich in den letzten Jahren einiges getan: Durch das 3D-Secure-Verfahren müssen Kunden ihre Kreditkartenzahlungen zusätzlich mit einem Passwort, einer TAN oder einem Fingerabdruck bestätigen, sodass Kreditkartenbetrüger ein weniger leichtes Spiel haben und die Bankdaten oder Kreditkartendaten somit auch besser geschützt sind.

Zahlung mit Debitkarte bzw. EC-Karte

Bezahlt der Kunde mit Debitkarte, auch Bankkarte oder Girocard (früher: EC-Karte) genannt, wird das Geld unmittelbar bei Bezahlung von seinem Girokonto abgebucht. Im Laden haben Kunden laut der Umfrage der Deutschen Bundesbank am zweithäufigsten, nämlich zu 23 %, mit Debitkarte bezahlt.

Nach und nach werden die bisherigen EC-Karten bzw. Girocards durch Debitkarten ersetzt. Dabei handelt es sich um einen Mix aus Giro- und Kreditkarte. Das Problem für Händler: Die Gebühren für Transaktionen mit der Debitkarte sind bis zu viermal so hoch wie bei der Girokarte.

Bargeldloser Zahlungsverkehr per Smartphone oder Smartwatch

Mit dem Smartphone oder der Smartwatch bezahlen: Für viele ein Traum, für andere unnötiger Schnickschnack. Fakt ist: Die Corona-Pandemie hat kontaktlose Zahlarten beschleunigt – und damit auch das Bezahlen mit Smartphone oder Smartwatch via Apple Pay, Google Pay und Co.

Diese Zahlungsmöglichkeit ist vor allem eines, nämlich schnell. Deine Kunden müssen an der Kasse nicht mehr nach ihren Karten kramen und einfach nur das Smartphone an den Zahlungsterminal halten. Dabei werden die zuvor hinterlegten Bankdaten oder Kreditkartendaten übermittelt.

Wenn du mobiles Bezahlen in deinem Unternehmen anbieten möchtest, brauchst du einen Anbieter für Mobile Payment, über den die Zahlung abgewickelt wird – zum Beispiel über Google Pay, Payback Pay oder Cashcloud können Zahlungen abgewickelt werden. Je nachdem, ob du schon ein Kassensystem hast, musst du daran eventuell Änderungen vornehmen. Hast du bislang noch keine Terminals für Kartenzahlung, musst du pro Gerät ungefähr mit 500 bis 700 Euro rechnen. Wie oben schon erwähnt, ist es auch wichtig, dass du sicherstellst, dass die hinterlegten Bankdaten oder Kreditkartendaten deiner Kunden bei der Übertragung und Speicherung geschützt sind, um mögliche Betrugsfälle zu vermeiden.

Zahlung mit PayPal und anderen Zahlungsdienstleistern

Der Zahlungsdienstleister PayPal ist nicht mehr weit entfernt davon, die beliebteste Bezahlmethode im Onlinehandel zu werden. Für Käufer ist die Lösung unkompliziert und schnell, für Händler ist es ebenfalls eine sichere Bezahlmethode. Der Nachteil von PayPal ist, dass Gebühren für gewerbliche Verkäufer anfallen und PayPal-Konten oftmals Angriffen von Hackern ausgesetzt sind.

Neben PayPal gibt es weitere Zahlungsdienstleister, zum Beispiel Klarna, Amazon Pay oder Stripe.

Zahlung mit Kryptowährungen wie Bitcoin

Die neuen Schuhe mit Kryptowährung bezahlen? Was bisher nur in Ausnahmefällen möglich ist, könnte sich im E-Commerce weiter ausbreiten. Onlinehändler wie Rakuten oder Overstock sowie manche Händler auf Amazon oder Etsy bieten dir diese Bezahlmöglichkeit bereits an.

Der Vorteil von Kryptowährungen wie Bitcoin oder Etherum ist, dass du damit schnell und kostengünstig Transaktionen aus der ganzen Welt erhalten kannst. Durch die Aufnahme dieser Zahlungsmöglichkeit kannst du vor allem eine technikaffine, internationale Zielgruppe ansprechen. Das Geld steht dir bei dieser Zahlungsart sofort zur Verfügung und es entstehen keine hohen Transaktionskosten.

Der Nachteil ist, dass Kryptowährungen Schwankungen ausgesetzt sind. Ihr Wert bestimmt sich durch Angebot und Nachfrage. Das heißt, sie können von heute auf morgen weniger wert sein.

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Gebühren für Zahlungsmethoden

Wenn du darüber nachdenkst, welche Zahlungsmethoden du deinen Kunden anbieten sollst, kommt es neben der Beliebtheit und der Sicherheit auch darauf an, wie viel dich die verschiedenen Bezahlsysteme kosten. Hier ein Überblick über die Gebühren der beliebtesten Bezahlsysteme:

Zahlungsmöglichkeit Kosten
Rechnung Keine unmittelbaren Kosten, jedoch Verwaltungs-/Buchhaltungskosten und evtl. Kosten für Mahnwesen
PayPal
  • Verkauf von Waren/Dienstleistungen: 2,49 % und 35 Cent pro Zahlung
  • Sonstige Transaktionen: 2,99 % und 39 Cent pro Zahlung

Hinweis: Bei einem höheren monatlichen Transaktionsvolumen sinken die Gebühren

Lastschrift In der Regel keine Gebühren
Kreditkarte
  • Je nach Anbieter monatliche Grundgebühr + Gebühr pro Transaktion (sog. Disagio = derzeit ca. 1,5 % des Zahlbetrags)
  • im stationären Handel: + Fixkosten für Kartenterminal (siehe Debitkarte)
  • gilt als eine der sichersten Bezahlmethoden
Debitkarte
  • Miete für Kartenterminal: Je nach Gerät ab ca. 10 Euro
  • Service-Gebühren: Ab ca. 6 Euro/Monat
  • Transaktionsgebühren: Ab ca. 7 Cent/Transaktion
  • Kartengebühren nach Umsatz: Ca. 0,25 % des Zahlbetrags
Barzahlung Keine unmittelbaren Kosten, jedoch Bank- und Verwaltungskosten

Bitte beachte, dass es sich hierbei nur um ungefähre Angaben handelt. Für Kartenzahlungen gibt es viele verschiedene Anbieter mit unterschiedlichen Abrechnungsmodellen. Es lohnt sich auf jeden Fall, die verschiedenen Angebote sorgfältig zu vergleichen.

Warum bieten Unternehmen vereinzelt keine Kreditkarten-Zahlung an?

Bei jeder bargeldlosen Zahlung, also auch bei der Zahlung mit Kreditkarte, wollen die entsprechenden Dienstleister und Banken mitverdienen. Für jeden, der diese Zahlungsmöglichkeit anbietet, fallen also Gebühren und Zusatzkosten an. Während große Konzerne und Ketten oft günstige Konditionen mit den Anbietern aushandeln können, sind die Kosten für kleine Unternehmen,Selbstständige und Start-ups oft sehr hoch. Daher entscheiden sich einige – gerade am Anfang – dafür, keine Kartenzahlung anzubieten.

Häufig gestellte Fragen zu Zahlungsmöglichkeiten

Was sind die beliebtesten Zahlungsmöglichkeiten in Deutschland?

 

Im Onlinehandel sind der Kauf auf Rechnung, PayPal, Lastschrift und die Kreditkarte die beliebtesten Zahlungsmöglichkeiten. Bezieht man den stationären Handel mit ein, sind es die Girocard, Barzahlung, Kreditkarte und Bankeinzug bzw. Lastschrift.

Welche bargeldlosen Zahlungsmethoden gibt es?

 

Zu den bargeldlosen Zahlungsmethoden gehören Kreditkarte, EC-Karte, die Zahlung per Smartphone und Zahlungsdienstleister wie PayPal oder Klarna.